Am Ende ein Fest

Der Film „Am Ende ein Fest“ behandelt ein ernstes Thema. Wie lange können Menschen ihr Leben lebenswert nennen? Wann ist es nicht mehr erstrebenswert zu leben? Die Debatte kreist des Öfteren in den Medien. Ein Stichwort dazu lautet: Sterbehilfe. Der israelische Regisseur erschuf eine überraschend lustige Diskussion rund um das Thema Tod auf der Leinwand. Am 24. September 2015 startete der Film in den deutschen Kinos. Nun ist er auf DVD zu ergattern.

Am Ende ein Fest [Omu]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Ze'ev Revach, Levana Finkelshtein, Aliza Rosen (Schauspieler)
  • Tal Granit (Regisseur) - Sharon Maymon (Autor)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Manchmal ruft Gott auch persönlich an, um die Zielebene zu verlängern oder zu verkürzen. „Am Ende ein Fest“ wird die Rolle von Gott durch den älteren Yehezkel übernommen. Bei dem Filmfestival in Venedig wurde der Film mit dem Publikumspreis ausgezeichneten.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Am Ende ein Fest“

Das israelische Duo, Tal Granit und Sharon Maymon, schrieben ein absolut wertvolles Drehbuch. Tal Granit übernahm dann schließlich auch die Regie im Film „Am Ende ein Fest„. Zusammen drehten die beiden ihren ersten gemeinsamen Spielfilm. Mit dem Thema Demenz, Euthanasie und der Lebensabend entschieden die beiden sich nicht für eine leichte Kost. Daraus entstand eine Komödie von 92 Minuten Länge und mit einer Altersfreigabe ab dem zwölften Lebensjahr. Die Produktion wurde von Leon Edery, Osnat Handelsman-Keren und Moshe Edery übernommen.

Darsteller: Ze’ev Revach spielt den Gott Yehezkel. Levana Finkelstein ist die Ehefrau, Levana, von Yehezkel. Yana wird durch Aliza Rosen verkörpert. Ilan Dar bringt den Doktor Daniel auf die Leinwand und Raffi Tavor den Rafi.

Die musikalische Untermalung der etwas schweren Thematik nahm Avi Belleli in die Hand und schaffte es, eine Leichtigkeit hereinzubringen. Die Kamera führte Tobias Hochstein und der Schnitt wurde von Einat Glaser-Zarhin erledigt.

Handlung vom Film „Am Ende ein Fest“

Krebs im Endstadium, ist die Diagnose von Yanas Mann. Er entschied sich, nicht mehr leben zu wollen, denn die ganzen Geräte machten ihm Angst. Nachdem er jedoch ins Koma fällt, kann die Entscheidung nicht mehr von ihm getroffen werden und die Gerätemedizin hält ihn erst einmal am Leben. Der Arzt Dr. Daniel stammt ursprünglich aus der Veterinärmedizin. Seine Kenntnisse könnten ein Sterben schmerzlos verkürzen. Würde er allerdings selbst Hand anlegen, würde er sich strafbar machen und seine Zulassung verlieren.

Yehezkel ist ein kleiner Tüftler, er kann seinen Freund nicht leiden sehen. Mit seinen Kenntnissen gelingt es ihm, eine Maschine zu entwickeln, die vom Patienten selbst gesteuert werden kann. Auf Knopfdruck kann eine Substanz in den Kreislauf injiziert werden, die die Atmung lahmlegt. Natürlich dürfen keine Beweise zurückgelassen werden, denn das würde die Polizei auf den Plan rufen. Die vier, Dr. Daniel, Yana, Yehezkel und dessen Frau Levana, weihen einen ehemaligen Polizisten in den Plan ein. Yana möchte ihrem Mann das Leben verkürzen, denn so lebt es sich nicht gut. Die Maschine wird angeschlossen, alle Beteiligten tragen Handschuhe und ihr Mann schläft friedlich ein. Kurze Zeit später findet die Beerdigung statt und schon einige Trauergäste haben Kenntnis über die Maschine. Ein Trauergast verfolgt den Tüftler hartnäckig, denn er möchte es seiner Frau auch erleichtern.

Der Kampf gegen das Vergessen

Doch Yehezkel liegt mehr daran die letzten Stunden mit seiner Frau verbringen, denn sie versinkt immer tiefer in der Demenz. Da der Mann keine Ruhe gibt, lässt er sich überreden und die Frau schläft in den Armen ihres Mannes friedlich ein. Yehezkel und Levana leben in einer netten kleinen Seniorenresidenz. Aber die Krankheit schreitet immer weiter voran. Sie vergisst ihre Lieblingsrezepte, legt die Handtasche in den Kühlschrank und vergisst Sachen im Backofen. Eines Morgens geht sie zum Frühstück ohne Kleider, aufgrund der Vergesslichkeit hat Levana keine Anziehsachen angezogen.

Wie viele Demenzkranke tauchen auch lichte Momente hin und wieder auf. Während eines solchen Moments erkennt sie, was sie gemacht hat. Es ist ihr so peinlich, dass sie nicht mehr in die Öffentlichkeit gehen möchte. Ihr Mann redet lange auf sie ein und abends begeben sich die beiden auf einen Spaziergang. Zu ihrer Überraschung endet der Spaziergang im Gewächshaus. Was finden die beiden dort vor? Alle Freunde sitzen nackt und warten auf Yehezkel und Levana. Alle können sich das Lachen nicht verkneifen und eine ausgelassene Party steigt. Beendet wird die Feier durch das Erscheinen des Wachmanns.

Zelda, eine Mitbewohnerin, lebt nun bei ihrem Neffen. Sie hat allerdings auch schon mit dem Leben abgeschlossen. Sie möchte sich mit der Maschine umbringen, doch mehrmals fällt der Strom aus. Am Ende funktioniert das System und sie schläft friedlich ein. Auch Levana möchte das Gerät nutzen, da die Krankheit immer weiter zunimmt. Ihr Mann zerstört sie, aus lauter Unwillen seine Frau gehen zu lassen. Diese steigt auf Tabletten um. Yehezkel ist ein Retter und holt sie zurück in die Gegenwart. Letztendlich erkennt er, dass er sie gehen lassen muss. Mit einer Videobotschaft verabschiedet sie sich von ihrer Familie.

Filmkritik von „Am Ende ein Fest“

Am Ende ein Fest“ geht mit dem Thema Tod und Alter sehr respektvoll um. Alle Schauspieler der agilen Rentnergruppe begeistern die Zuschauer. Gerade bei Ze’ev Revach und Levana Finkelstein, als älteres Ehepaar, ist die tiefe langjährige Verbundenheit spürbar. Der Erzählton wird im Laufe der Zeit ein wenig düsterer, aber der schwarze Humor geht niemals verloren. Diese Erzählweise erweckt einen lockeren Umgang mit dem Tod, in einem tollen Gleichgewicht zwischen Tragik und komischen Momenten. Am Ende bleibt ein berührter und erheiterter Zuschauer zurück.

Das Autoren-Duo bezieht eindeutig Stellung und fordert das Publikum zum Nachdenken heraus. Wie sehen Sie die Sterbehilfe? Kann an der Entscheidung noch etwas geändert werden? Das Ende im Film geht allerdings einen kleinen Schritt zu weit. Aber bei einer so tollen Unterhaltung, ist der Kritikpunkt zu verkraften. Das emotionale Thema wurde locker und gekonnt angegangen und es fand eine gute Akrobatik zwischen Witz und Mitgefühl statt. Die Tragikomödie „Am Ende ein Fest“ lässt kein Herz kalt und kein Auge trocken.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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